Nothilfe für die Ukraine – vielseitige Hilfe, die ankommt

Seit mehr als einem Jahr tobt ein schrecklicher Krieg mitten in Europa und nach wie vor sind wir betroffen von dem unvorstellbaren Leid, was dieser noch immer verursacht. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen was durch Ihre Hilfsbereitschaft für die betroffenen Ukrainer:innen alles erreicht wurde. Seit Ausbruch des Krieges konnte help alliance mit einer Spendenaktion über 600.000 € sammeln und dafür möchten wir uns bei allen Spender:innen und Unterstützer:innen, insbesondere unserem wertvollen Partner Postcode Lotterie, von ganzen Herzen bedanken. 

In dieser Zeit konnte mit den gesammelten Spenden den betroffenen Menschen mit verschiedenen Projekten in der Ukraine, Deutschland und Bulgarien geholfen werden. Einerseits mit akuten Nothilfemaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz aber auch mit langfristig angelegten Projekten.  

Im Juni vergangenen Jahres initiierte der damalige Lufthansa Systems CEO Olivier Krüger zusammen mit dem Dirigenten Michael Balke und help alliance das Benefizkonzert „Concert for Tomorrow“ in der Münchner Isarphilharmonie. Das Ziel des Konzerts war es die im Krieg beschädigte Musikschule in ukrainischen Kleinstadt Bucha zu unterstützen. Die Musikschule bot vor dem Krieg knapp 600 Kindern einen Ort zur kreativen Entfaltung. Die Schule überstand wie durch ein Wunder nur mit leichten Beschädigungen die Zerstörung, hatte aber zerbrochene Fenster und ein beschädigtes Dach.  
Durch die zahlreichen Spenden konnte die Schule repariert und barrierefrei umgebaut werden und mit Musikinstrumenten ausgestattet werden. Ein Teil dieser Musikinstrumente wurde im Rahmen des „Concert for Tomorrow“, von einem Münchner Geigenbauer gespendet und schließlich nach Bucha gebracht. 

Den Kindern hilft die Musik dabei sich zu entfalten, ihre Emotionen auszudrücken und dabei ihre Traumata zu verarbeiten. Auch gibt der Zugang zur Musik den Kindern Hoffnung. Zusätzlich half das Angebot von Online-Musikunterricht den im Ausland verweilenden Kinder eine positive Verbindung zur Heimat zu behalten. Aktuell nehmen rund 440 Kinder am Musikunterricht teil, 118 von ihnen online. Viele der betroffenen Familien konnten inzwischen nach Bucha zurückkehren und sind sehr froh darüber, dass ihre Kinder wieder ihrer Leidenschaft, der Musik, nachgehen können. Dies bestätigen auch Arina, Olga und Irina und Gleb in ihren Erzählungen.

Zu Arinas Geschichte

Zu Olga und Irinas Geschichte

Zu Glebs Geschichte

Außerhalb der Ukraine setzte help alliance darauf die bestehende Projektarbeit zu erweitern, um so die Angebote auf die speziellen Bedürfnisse der ukrainischen Geflüchtete anzupassen und diese durch spezielle Angebote zu fördern. 

In sechs Projekten in Deutschland und einem in Bulgarien wurden mit diesem Ansatz ukrainische Geflüchtete unterstützt.   

So wurden beispielsweise in den Lernferien darauf gesetzt die geflüchteten Kinder im sprachlichen und sozial-emotionalen Bereich zu fördern. So auch in Offenbach. Hier übernahm Christine Klemmer im Herbst 2022 die Rolle des sogenannten Refugee-Leuchtturms. In dieser Position förderte sie geflüchtete Kinder gezielt beim Deutschlernen, indem sie mit ihnen in einem geschützten Rahmen das Sprechen, Schreiben und Hörverstehen übte. Ziel war es, die Kinder darin zu bestärken, sich zu trauen, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten, Freunde zu finden und mit Mut und Freude am gesamten Programm der Lernferien teilzunehmen.

Acht geflüchtete Kinder waren im Herbst 2022 in Offenbach bei den Lernferien dabei. „Die meisten haben zu Beginn kaum gesprochen.”, erzählte Christine. Zum Glück hatte Christine eine Helferin dabei, die die Kinder ganz leicht aus der Reserve lockte: Mila, der Wombat. Mila ist ein Kuscheltier, das immer dabei war, wenn die Kinder deutsch lernten. In den Lernzeiten bastelten die Kinder Deutschbücher, schrieben kleine Steckbriefe, lernten die wichtigsten Sätze für ihren Schulalltag und erzählten Mila, dem Wombat, was sie gerne mögen: „Ich mag Pizza.“, „Ich mag Fußball.“, „Ich mag Mila!“ Wenn Mila mit dabei war, blühten die Kinder auf. Wer sie in der Hand hielt, war an der Reihe, und Kinder, die sonst sehr still waren, freuten sich auf einmal, endlich etwas auf Deutsch sagen zu dürfen.

Für Christine war diese Erfahrung ebenfalls bereichernd: „Ich glaube, Mila hat den Kindern geholfen, Hemmungen beim Sprechen zu überwinden. Und mir hat sie als Lehrerin geholfen, authentisch zu bleiben und trotzdem Brücken zu den Kindern zu bauen

Deutschlandweit wurden in den Sommer und Herbstferien 30 dieser Kurse angeboten. An allen Standorten konnte beobachtet werden: Durch die intensive Betreuung des Refugee-Leuchtturms, blühten die Kinder auf und wurden selbstbewusster in ihrer Kommunikation mit anderen Kids.

In der bulgarischen Hauptstadt Sofia, konnten wir, dank unserem Projektpartner gezielt ukrainische Geflüchtete mit Hörbehinderungen unterstützen und bei der Integration helfen.  In einem ersten Schritt wurden Lehrmaterialien für die bulgarische Gebärdensprache aber auch zur Vermittlung von Basiswissen das Leben in Bulgarien entwickelt und anschließend spezielle Kurse für die Betroffenen angeboten.

Zusätzlich stellt das Projekt Übersetzer:innen, die sowohl die bulgarische, die ukrainische und internationale Gebärdensprache beherrschen den Geflüchteten zur Verfügung. Für die Geflüchteten eine wichtige Unterstützung um sich in der bulgarischen Gesellschaft zurecht zu finden und zu integrieren.

Aber auch in den die help alliance Communities engagierten sich zahlreiche Freiwillige um den Betroffenen zu helfen. So wurden Sammelaktionen für Sachspenden und Hilfskonvois mit Hilfsgütern wie Lebensmitteln, Erste-Hilfe-Artikeln und Kleidung organisiert. In Gdansk unterstützten die Freiwilligen der help alliance Community bei zahlreichen Kriseneinsätze wie Spendenaktionen oder psychologische Beratung für vom Krieg in der Ukraine betroffene Mitarbeiter.