Geschichte der Schwestern Olga und Irina

"Betet... nur mental"

Am 24. Februar um 4 Uhr morgens wachten wir von Explosionen auf. Mama kam zu uns und sagte uns wir müssen ruhig sein. Wir verstanden einfach nicht, was los war. Die ganze Nacht versteckten wir uns im Keller und lauschten den Explosionen. Es war sehr beängstigend!

Am nächsten Tag beschlossen wir, unsere wunderbare, friedliche Stadt Bucha zu verlassen. Einen Weg aus der Stadt zu finden war schwierig, wegen des ständigen Beschusses und gesprengter Brücken. Wir verließen unsere Stadt und unsere Heimat und hatten Angst, auch nur zu denken: Vielleicht ist das für immer.

Wir gingen nach Europa. Es war ein langer und schwieriger Weg: ständige Transfers, lange

Umsiedlungen und eine große Anzahl von Menschen, die versuchten, dem Krieg zu entkommen. Als wir die Stadt Schytomyr wurde uns gesagt wir sollten die Telefone ausschalten. Und dann rief jemand: „Betet, nur geistig.“ Und alle verstummten. Wir fuhren langsam und leise. Laute Geräusche waren zu hören Explosionen in der Nähe und ständige Sirenen.

Wir waren für ein paar Tage in Polen bei einer Familie von Freiwilligen. Hier feierte unser Bruder seinen 15ten Geburtstag. Die Freiwilligen waren sehr bemüht eine festliche Atmosphäre für uns zu schaffen. Es war sehr berührend.
Unser Ziel war Deutschland. Hier fand unsere Familie eine wunderbare Unterkunft. Aber das Leben ohne Musik fiel uns sehr schwer. Zum Glück konnten wir bald dir örtliche Musikschule besuchen und dort tun, was wir lieben – Klavier spielen.

Sobald wir erfuhren, dass Bucha befreit worden war, beschlossen wir nach  nach Hause zurückzukehren. Die Vorfreude unsere Familie und Freunde wieder zu treffen wärmte unsere Seele. Die Rückkehr nach Hause war ein Moment, denn wir nie vergessen werden. Jetzt sind wir endlich wieder in Bucha, daheim und können in der in der wieder aufgebauten Bucha Musikschule wieder Klavier spielen.

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