Kindergarten und Schule für Kinder

Trotz einer beachtlichen Entwicklung ist Kenia weiterhin geprägt von einem hohen Maß an Korruption, Kriminalität und Gewaltbereitschaft. In Mombasa, der wichtigsten Hafenstadt Ostafrikas beeinflussen sowohl die Nähe zu Somalia und den Piraten, sowie die Einflüsse islamischer Terroristen die Haupteinnahmequelle der Küstenbevölkerung, den Tourismus, ganz wesentlich. Mit einem Wegfall der Touristen steigt die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit in der Region beträchtlich. Hinzu kommt, dass Krankheiten wie Malaria und Aids die kontinuierliche Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse schwächen.

Fast die Hälfte der kenianischen Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche. Und obwohl die Primarschulausbildung bis zur achten Klasse eigentlich kostenlos ist, brechen viele von ihnen die Schule vorher ab, weil sich ihre Familien die Schuluniformen, Bücher, Stifte und Hefte nicht leisten können. Kinder müssen zudem, anstatt eine Schule zu besuchen, häufig arbeiten oder betteln gehen, um ihre Familien zu unterstützen. Dabei bietet ein Schulabschluss die Aussicht auf bessere berufliche Perspektiven und eine nachhaltige Bildung bildet somit die erste Voraussetzung, um dem Kreislauf aus Armut und Arbeitslosigkeit entkommen zu können. Dennoch brechen viele Kinder die Schule ab. Die staatlichen Schulen sind außerdem geprägt von überfüllten Klassenräumen, schlechter Ausstattung und mangelhaft ausgebildetem Lehrpersonal. In einer zentralen staatlichen Prüfung nach den acht Grundschuljahren wird entschieden, wer eine Sekundarschule besuchen darf. Das ist nur ein Bruchteil der Kinder. Die Schüler der öffentlichen Schulen schneiden deutlich schlechter ab und haben somit weniger Chancen, einen Zugang zu weiterführender Bildung zu erhalten.

Um den Kindern Mtwapas zu helfen gründete die Lehrerin Grace Mutunga im Mai 2005 den Blue Bell Kindergarten. Seit 2006 unterstützte die help alliance das Projekt.
Aus dem einstigen Kindergarten ist inzwischen eine private, ganztägige Bildungs- und Betreuungseinrichtung gewachsen. Insbesondere der Bau einer zweiten Etage half dabei das Bildungsangebot für eine größere Zielgruppe zu öffnen. Inzwischen werden in fünf Kindergarten- und Vorschulgruppen sowie fünf Grundschulklassen 270 Kinder, von denen viele Halbwaisen und Waisen sind, betreut und bis zur achten Klasse unterrichtet. Neben Lesen und Schreiben lernen die Kinder sehr gutes Englisch und soziale Kompetenzen. Durch das umfangreiche Bildungsangebot werden sie ideal auf die Prüfungen zur Aufnahme in die Sekundarschule vorbereitet. Dass das Projekt dabei Erfolg hat zeigt sich darin, dass die Kinder bei den landesweiten Tests gut abschneiden.
Aber auch Kinder, die sich gegen den weiteren Schulweg entscheiden, profitieren von ihren 8 Jahren hochwertiger Bildung den Rest ihres Lebens.

Ein weiterer Baustein für den Erfolg des Projekts ist der Schwimmuntericht für Schüler:innen und Lehrer:innen. Da viele Kenianer:innen nicht schwimmen gelernt haben, stellt das nahgelegene Meer eine Todesfalle dar. Jahr für Jahr ertrinken zahlreiche Kenianer:innen. Daher bietet Blue Bell als einzige Bildungseinrichtung in der Region Schwimmunterricht an. Einige der Kinder konnten sogar als Rettungsschwimmer ausgebildet werden.

Wir unterstützen jedoch viele weitere Projekte in der Region.
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