„Man braucht definitiv Ausdauer und Organisationstalent, aber der Aufwand lohnt sich“

09. Juli 2016

Seit 2009 engagieren sich 13 Lufthanseaten in Los Angeles für die help alliance, betreiben einen Verkaufsstand und sammeln so Spenden für die help alliance

Wer seid ihr und was ist eure Aufgabe bei Lufthansa?

Wir sind insgesamt 13 Lufthanseaten, die im Stationsmanagement, Ticketing und Operations tätig sind.

Wie seid ihr zur help alliance gekommen?

Ende 2009 startete Herr Jens Bischof, damaliger Vice President Americas, einen Spendenaufruf für Haiti, das damals gerade durch ein Erdbeben stark erschüttert worden war. Er forderte alle Stationen in Nord- und Südamerika dazu auf, über einen Zeitraum von ca. 4 – 6 Wochen Gelder für die help alliance zu sammeln. Wie wir das anstellten, war den Stationen überlassen. Hier in Los Angeles entschieden wir uns, einen Verkaufsstand in unserem Passenger Service Buero zu gestalten.

Da es zu diesem Zeitpunkt sehr wenige und keine günstigen Einkaufsmöglichkeiten für die Angestellten am Flughafen gab, fingen wir an, Getränke, Süßwaren, Eis, Obst und Backwaren wie Muffins, Donuts, und Croissants, zu verkaufen. Anfänglich hatten wir sogar Hot Dogs im Angebot. Herr Bischof’s Aktion endete Anfang 2010, aber nachdem unser „Geschäft“ sehr erfolgreich lief und sich sehr großer Beliebtheit erfreute, entschieden wir uns, nach Rücksprache mit Herrn Bischof’s Abteilung, das Angebot beizubehalten.

Was begeistert euch an der help alliance?

Zum einen, dass es eine hauseigene Hilfsorganisation ist, die von anderen Lufthanseaten betrieben wird und sie somit für uns sehr vertrauenswürdig macht. Zum anderen, dass wir die Möglichkeit haben, so viele unterschiedliche Projekte auf der ganzen Welt zu unterstützen. Seit Beginn unserer Aktion haben wir uns verschiede Projekte ausgesucht: da Naturkatastrophen ja jederzeit und überall auftreten können, haben wir uns entschlossen nach unserem erster Scheck zugunsten von Haiti’s Erdbebenopfern, als nächstes Pakistan nach dem dortigen Erdbeben zu unterstützen. Danach die Opfer in New Jersey nach dem Superstorm Sandy und zuletzt das „Project Sunshine“, das Slumkinder in Neu Delhi unterstützt.

Welche Probleme und Herausforderungen gab es bei eurer Spendenaktion?

Die größte Herausforderung besteht darin, unseren „Kunden“ gerecht zu werden. Da wir nur begrenzten Raum haben, können wir unser Angebot leider nicht unendlich erweitern.

Auch fehlt uns oft die Zeit, einkaufen zu gehen um Nachschub zu besorgen. Wir kaufen unsere Waren beim Großhandel und müssen diese dann vor der Arbeit am Flughafen absetzen, dies muss gut koordiniert werden.

Das Spendengeld kann leider auch nicht einfach eingezahlt werden, die Münzen müssen entweder zu einer Münzmaschine oder zu einer Bank gebracht werden, und dann wiederum zur help alliance nach Deutschland.

Welches Feedback habt ihr von euren Kollegen zur Spendenaktion bekommen?

In den nunmehr 6.5 Jahren, in denen wir unseren Stand betreiben, ist aufgrund der stetig steigenden Nachfrage unser Angebot immens gewachsen. Anfänglich mussten wir ca. einmal im Monat nachfüllen, inzwischen sind wir bereits oft nach 2 Wochen komplett ausverkauft. Unsere Aktion hat sich inzwischen so weit herumgesprochen, dass selbst Kollegen aus anderen Terminals bei uns vorbei schauen, um sich eine Suppe zum Mittagessen zu holen oder einen Snack am Nachmittag zu gönnen. Die meisten der Kollegen wissen, dass ihr Geld zu 100% einem guten Zweck zu Gute kommt und viele sind auch interessiert, mehr Details über die einzelnen Projekte zu erfahren. Wir können ohne Übertreibung sagen, dass unsere Aktion sehr erfolgreich ist und die Kollegen unseren Einsatz sehr zu schätzen wissen.

Welche Tipps könnt ihr anderen geben, die sich für die help alliance engagieren wollen?

Man braucht definitiv Ausdauer und Organisationstalent, aber der Aufwand lohnt sich. Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass das Geld an Stellen ankommt, an denen so viel Gutes getan wird. Es ist wichtig, das ganze Team zu involvieren, z.B. bei der Auswahl des Projekts,  das steigert die Motivation und das Durchhaltevermögen, wenn man auf Probleme oder Herausforderungen stoßt.