
Plastiksammler, Costa Maya
Das Projekt reduzierte Plastikmüll in Ozean und Landschaft, schaffte faire Einkommensmöglichkeiten für Fischer:innen und Küstenbewohner:innen und förderte durch Recycling und Schulungen nachhaltiges Umweltbewusstsein in der Region.

Projekthintergrund
Mehr als 40% der mexikanischen Bevölkerung leben noch immer in Armut. Rund 33 Millionen Beschäftigte gehen einer informellen Beschäftigung ohne jegliche soziale Absicherung nach. Auch das Vermögen ist zwischen den Landesteilen und Bevölkerungsgruppen äußerst ungleich verteilt. Während sich im Norden und im Zentrum des Landes relativ viele Unternehmen angesiedelt haben, die auf Weltmarktniveau produzieren und insbesondere im Ballungsraum Mexiko-Stadt ein großer Teil des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet wird ist der Süden wirtschaftlich erheblich schwächer. Dort lebt auch der größte Teil der indigenen Bevölkerung, die immer noch wirtschaftlich, sozial und strukturell ausgegrenzt wird.
In den vergangenen 20 Jahren hat auch die Verschmutzung der Küsten im Süden Mexikos stark zugenommen. Es existiert kein funktionierendes Abfallbewirtschaftungssystem und auch keine Recyclingkultur.
Das fragile Ökosystem der Costa Maya, bestehend aus Mangroven, Sandstränden und dem mesoamerikanischen Barriere Riff ist stark von menschlichen Abfällen betroffen. Plastikmüll wird täglich an die Strände gespült und beeinträchtigt Flora und Fauna stark. Viele Fische und andere Meeresbewohner verfangen sich regelmäßig in den Plastikabfällen und sterben.
Zeitgleich trägt die Überfischung der Ozeane zu einem immer geringeren Einkommen bei den Fischer:innen in der Region bei. Lösungen für diese Probleme zu finden ist der Kern des Projektes.
Impact vor Ort
Ziel des Projekts war es einerseits, den Plastikmüll in den Ozeanen und in der Landschaft zu reduzieren und gleichzeitig Einkommensmöglichkeiten für Fischer:innen und Küstenbewohner:innen der Region zu schaffen. Für diesen sozialen und umweltfreundlichen Ansatz wurde unser Projektpartner Tide Ocean im Jahr 2022 mit dem Swiss Ethics Award ausgezeichnet.
Für jedes gesammelte Kilo Plastik erhalten die Beteiligten eine faire Entlohnung. Mit unserer Unterstützung konnte eine Recyclingstation zur Verarbeitung von Meeresplastik errichtet werden. Durch ein spezielles Aufbereitungsverfahren wird daraus ein hochwertiges Rohmaterial gewonnen. Im Rahmen des Projekts wurde zudem eine Vertriebsstruktur für das recycelte Granulat aufgebaut.
Um eine langfristige Veränderung zu bewirken, war es außerdem von zentraler Bedeutung, das Bewusstsein für Recycling und Abfallvermeidung in der Bevölkerung zu stärken. Zu diesem Zweck wurden Schulungen für Fischerfamilien angeboten.
DIE FÖRDERUNG DIESES PROJEKTES IST ABGESCHLOSSEN
Wir unterstützen jedoch viele weitere Projekte in der Region.
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