
Empowerment durch Fahrräder
Fahrräder sind nicht nur ein nachhaltiges Mittel zu Fortbewegung, sondern können auch dazu dienen einen Einstieg in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Besonders für Mädchen und Frauen aus Ländern wo es nicht selbstverständlich ist, dass diese Fahrräder fahren, bietet dieses einfache Verkehrsmittel eine Möglichkeit zur Stärkung der Partizipation und Empowerment. Das Fahrrad wird somit zum Instrument, um die soziale und räumliche Mobilität von geflüchteten Frauen zu verbessern und ihr Interesse für weitere Bildungsmöglichkeiten zu wecken.

Projekthintergrund
Viele geflüchtete Frauen möchten gerne sportlich aktiv werden, allerdings gibt es für sie kaum geeigneten Sportangebote. Verschiedene Studien in Deutschland zeigen, dass jugendliche und erwachsene Migrantinnen, insbesondere Musliminnen, in den meisten Sport- und Freizeitprogrammen unterrepräsentiert sind. Die Gründe für die fehlende Teilnahme dieser Zielgruppe sind vielfältig: fehlendes Zugehörigkeitsgefühl, kulturelle Normen, familiäre Verpflichtungen, fehlender Zugang zu Informationen und Einrichtungen, Zeitmangel und hohe Kosten für Sportprogramme. Geeignete Sport- und Gesundheitsangebote für diese Zielgruppe sind rar und richten sich meist an Kinder, Jugendliche und Männer. Besonders Fahrradfahren lernen ist ein großer Wunsch vieler Frauen, da dies in ihren Herkunftsländern meist nur den Männern erlaubt war. Durch die Fahrradkurse unserer Partnerorganisation JUNO lernen die Teilnehmerinnen zunächst das Fahrradfahren. Aber das ist bei Weitem nicht alles: Durch den Austausch mit den ehrenamtlichen Trainerinnen entstehen zusätzlich Begegnungen auf Augenhöhe. Ein vielseitiges Begleitprogramm mit diversen Kooperationspartner:innen intensiviert den Austausch auch über die direkten Zielgruppen hinaus (u.a. das soziale und familiäre Umfeld).
Unser Impact vor Ort
Durch das Projekt erwarben geflüchtete Frauen eine wichtige Kompetenz: Das Fahrradfahren. Den hierdurch erhielten sie die Möglichkeit ihre räumliche Mobilität zu erweitern. Gleichzeit wurde jedoch auch die Teilhabe gefördert und das Selbstbild der Frauen gestärkt und ein Raum für Begegnungen und Austausch auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchterfahrung geschaffen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Lufthansa konnten zusätzlich Workshops zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise zum System der deutschen Berufsausbildung, Studienmöglichkeiten, Bewerbungstraining und –Coaching, angeboten werden. Durch positive Vorbilder wurden die Frauen und Mädchen besonders an die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) herangeführt und ermutigt, diese bei Interesse selbst zu ergreifen.