
Lern- und Förderprogramm, Düsseldorf
Mit diesem Projekt erhalten Schüler:innen aus bildungsfernen oder sozial benachteiligten Familien die Möglichkeit, ihre individuellen Potentiale durch ein entsprechendes Lern- und Förderprogramm zu entfalten.

Projekthintergrund
Die sozioökonomische Herkunft von Schüler:innen in Deutschland bestimmt nach aktuellen Studien noch immer stark deren Bildungserfolg und damit ihre gesellschaftliche Teilhabe und Integration. Ein wichtiger Indikator hierfür ist der Bildungsabschluss der Eltern: Kinder aus sozial schwächeren Familien haben in Deutschland deutlich schlechtere Erfolgschancen in der Schule als Akademikerkinder. Neben dem elterlichen Abschluss hat auch der Migrationshintergrund einen großen Einfluss auf die Bildungschancen der jungen Menschen, die auch durch die Wahl der Schulart beeinflusst werden. So ist etwa der Anteil der Schüler:innen mit Migrationshintergrund an Hauptschulen doppelt so hoch wie an Gymnasien. Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen sind von einem höheren Risiko der Arbeitslosigkeit betroffen und stärker armutsgefährdet. Dem strukturellen Nachteil von Menschen aus sozial schwächeren Verhältnissen im deutschen Bildungssystem muss entgegengewirkt werden, indem alle gesellschaftlichen Schichten die gleichen Zugangs- und Erfolgschancen im Bildungssektor erhalten.
Mit diesem Projekt erhalten Schüler:innen aus bildungsfernen oder sozial benachteiligten Familien an drei Schulen in Düsseldorf die Möglichkeit, ihre individuellen Potentiale durch ein entsprechendes Lern- und Förderprogramm zu entfalten. Zugleich wird durch das Projekt neben einer Verbesserung der fachlichen und schulischen Kompetenzen auch die Entwicklung von sozialem Engagement bei allen Beteiligten gefördert. Dadurch haben die Kinder eine größere Wahrscheinlichkeit bessere Leistungen in der Schule zu erzielen.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch schwächeren Familien mit und ohne Migrationshintergrund. Denn neben den Bildungschancen wird in Deutschland auch die Schulwahl stark von der sozialen Herkunft bestimmt. Neuntklässler:innen aus höheren Sozialschichten haben in Mathematik bis zu zwei Jahre Vorsprung vor ihren Klassenkameraden aus bildungsferneren Familien. Kinder von Eltern mit hohen Abschlüssen erreichen zudem deutlich häufiger selbst akademische Zeugnisse als Kinder von Eltern mit geringeren Abschlüssen. Trotz einiger Initiativen gelingt es demnach noch nicht umfassend, die herkunftsbedingten Nachteile von Schüler:innen auszugleichen. Das resultiert darin, dass die Herkunft oder das Einkommen der Eltern nicht nur über den Bildungsaufstieg, sondern vielmehr über die Zukunftsperspektiven und Teilhabechancen junger Menschen entscheiden.