
Berufsbildungszentrum, Thies
Das Projekt in der Region Thiès im Senegal unterstützt junge arbeitslose Frauen, darunter alleinerziehende Mütter, verlassene Ehefrauen und Schulabgängerinnen aufgrund einer frühen Schwangerschaft. Ziel ist es, ihnen durch eine praktische Ausbildung in den Bereichen Landwirtschaft und Tierhaltung neue Chancen zu eröffnen.

Das Projekt
Senegal zählt aktuell rund 18,5 Millionen Einwohner (Stand Mitte 2024). Mit einer jährlichen Bevölkerungswachstumsrate von 2,9 % stellt die Jugendarbeitslosigkeit eine der größten Herausforderungen dar: Von den etwa 2,4 Millionen arbeitslosen jungen Menschen lebt ein erheblicher Anteil – rund 1,8 Millionen – in der Region Thiès. Besonders betroffen sind Frauen: In ländlichen Gebieten liegt die Arbeitslosenquote bei 24,9 %, bei Frauen sogar bei alarmierenden 38,3 %.
Ab 2026 starten jedes Jahr 20 Teilnehmerinnen ihre zweijährige Ausbildung im Projekt, sodass ab 2027 stets 40 Auszubildende aktiv am Projekt beteiligt sein werden. Das Ziel ist, in den nächsten zehn Jahren rund 200 junge Frauen auszubilden. Im Rahmen des fundierten Ausbildungsprogramms werden die Teilnehmerinnen unter anderem in den Bereichen Pflanzen- und Bodenkunde, Kompostierung, Fruchtfolge, Agrartechnologie, Verarbeitung, Vertrieb, Marketing, Buchhaltung und Berichterstattung geschult.
Das Projekt basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander verbindet. Im Zentrum steht der Aufbau einer nachhaltig betriebenen Landwirtschaft auf zunächst vier Hektar Fläche, die im ersten Jahr auf zehn Hektar erweitert werden soll. Ergänzt wird diese durch die Einrichtung einer Geflügelzucht mit rund 1.000 Hühnern. Durch den Anbau von vielfältigem Gemüse – darunter Tomaten, Bohnen, Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Kohl, Chili und verschiedene saisonale Sorten – leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur regionalen Ernährungssicherheit. Gleichzeitig fördert das Projekt die sozialen Kompetenzen der Teilnehmerinnen, stärkt ihr Verantwortungsbewusstsein und Selbstwertgefühl und schafft so die Grundlage für langfristige persönliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Das Projekt wirkt nicht nur auf die direkte Zielgruppe: Mit durchschnittlich 10 Personen pro Familie profitieren über 2.500 Menschen indirekt vom Projekt. Auch die Mitarbeitenden in der Projektleitung, die Ausbilder:innen und ihre Familien gewinnen neue Perspektiven.